SV Chemie verliert gegen Wolmirstedt | 04.12.2013 SV Chemie : Wolmirstedt = 24:32 (11:10)

Irgendwann musste es ja passieren: Dass die Heimserie des SV Chemie Genthin, Aufsteiger zur 2. Handball-Nordliga, allerdings am Sonntag gegen den SV Kali Wolmirstedt riss, war vermeidbar. Nach unterirdischer zweiter Hälfte unterlagen die "Chemiker" mit 24:32 (11:10).

Genthin (ske/bjr) l Michael Berndt tauchte jedem Ball hinterher und bekam tatsächlich fast jedes Mal eine Hand oder den Fuß ans Spielgerät. Vor dem starken Keeper des SV Chemie sorgte die 5-1-Deckung dafür, dass Kali-Spielmacher Christian Heimesath so gut wie gar nicht am Spiel teilnehmen durfte. Ein Blick auf die Anzeigetafel nach zehn Minuten verriet: Wenn es ähnlich wie bis zum 4:0 weiterginge, würden die Genthiner relativ gefahrlos den fünften Heimsieg in Serie einplanen können.

Konnten sie aber nicht. Weniger die Tatsache, dass die Gäste zweimal vom Siebenmeterpunkt und mit dem ersten Feldtor zum 3:5 aus ihrer Sicht verkürzten (16.), sorgte für Unruhe, sondern vielmehr der Umstand, dass bei den Gastgebern offensiv die Säge gewaltig klemmte. Die "Chemiker" schafften es einfach nicht, die sich oftmals bietenden Chancen zum Torerfolg zu nutzen. Spätestens nach 23 Minuten war jede Souveränität dahin, die Gäste hatten zum 6:5 vorgelegt, Genthin zuvor acht Minuten lang Gästekeeper Steffen Kretschmann "eingeworfen". So sprang zur Halbzeit nur eine magere 11:10-Führung für die Heimmannschaft heraus, die sich unnötigerweise selbst einen Kraftakt für die zweiten 30 Minuten aufgehalst hatte.

Zunächst schien das Unterfangen "fünfter Heimsieg in Serie" auch nach Wiederbeginn auf einem guten Weg. Die Hallenherren legten zum 14:12 vor. Doch gestaltete sich das Geschehen bis zur 45. Minute beim Stand von 18:18 ausgeglichen, stellte der SV Chemie das Handballspielen in der Schlussphase komplett ein.

Durch überhastete Abschlüsse und diverse technische Fehler im Angriff lud das Team den Gegner förmlich zur Bestrafung ein. Auch die Abwehr übte sich am 1. Advent schon einmal in vorweihnachtlicher Nächstenliebe. Über das 20:18 holten sich die Gäste den nötigen Schwung für die Schlussphase, welche die Genthiner nun kampflos herschenkten. So fiel die Niederlage auch verdient aus und der SV Kali belohnte sich im Schlussgang trotz verschlafener Anfangsphase.

Der SV Chemie bedankte sich ungeachtet des wenig versöhnlichen Heimausklangs beim Publikum. "Trotz der grottenschlechten zweiten Halbzeit war die Stimmung klasse", befand Genthins Kreisspieler Silvio Keil. Unter den Tribünengästen befanden sich auch diesmal wieder Ehemalige wie etwa Klaus Langer, Michael Rebischke und Bernd Mangelsdorf, die nach jahrelangem Dienst für die Mannschaft nunmehr von den Rängen aus ihr Bestes geben. "Trotz der Niederlage wird die Mannschaft den Kopf nicht in den Sand stecken und wir versuchen, die verlorenen zwei Punkte im kommenden Auswärtsspiel mitzunehmen", versprach Keil. Am kommenden Sonnabend, 7. Dezember, steht nämlich zum Hinrundenabschluss das "Quasi-Heimspiel" in der Sporthalle Jerichow gegen den Tabellennachbarn Preußen Schönhausen an. Anwurf ist um 16 Uhr.

SV Chemie Genthin: Berndt, S. Keil jr, Augustin - Mäser (9), Walter (7), Theuerkauf (2), S. Keil (2), Richter (2), Ewert (1), R. Keil (1), Stübing, Feuerherdt, Juling, Dziony
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