Post SV Magdeburg 2 : FSV 1895 Magdeburg | 21.03.2013
Am vergangenen Samstag konnte die erste Männermannschaft einen weiteren Derbysieg in der 1. Nordliga Sachsen Anhalts verbuchen. Mit 26:31 wurde die zweite Mannschaft des Post SV Magdeburg in einer hart umkämpften und emotionsgeladenen Partie bezwungen.
Wer vor dem Spiel im Angesicht der Tabellensituation von einer klaren Angelegenheit ausging, sah sich arg getäuscht. Schon vor dem Anpfiff sollte allen Anwesenden deutlich werden, warum die abstiegsgefährdete Postreserve in den vergangenen Wochen durch 3 Siege in Folge auf sich aufmerksam machen konnte. Personell hatte der Kader mit dem des Hinspiels nur noch sehr wenig gemeinsam. Viel mehr hatte man den Eindruck, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um dem ungewollten Gang in die 2. Nordliga zu entgehen. Daher galt es für die Gäste, den bevorstehenden Kampf auf dem Spielfeld anzunehmen und sich von der hitzigen Atmosphäre in der Sporthalle am Lorenzweg nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.
Dies gelang den FSV-Männern zunächst sehr gut. Angetrieben von den zahlreichen und lautstarken Fans brachte Florian Sigusch seine Mannschaft mit dem ersten Angriff in Führung. Durch etwas Pech, welches die Gastgeber bei ihren ersten Angriffsaktionen hatten, konnte diese sogar auf 0:3 ausgebaut werden. Da nun die Fermersleber einige Offensivaktionen unglücklich abschlossen, konnte sich die Heimsieben ins Spiel zurückkämpfen und sogar mit 4:3 in Führung gehen. Fortan sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Dies änderte sich erst, als die erste Sieben der Postler an ihre konditionellen Grenzen stieß und erste Wechsel erforderlich waren. Denn speziell der Rückraum konnte in der Folge nicht an die Qualität der Anfangsphase anknüpfen. Der FSV nutzte dies aus, um bis zur Halbzeit doch noch für klare Verhältnisse zu sorgen. Von 10:10 zog man auf 11:17 davon. Beeindruckend waren dabei Kampfgeist und Willen den man der Gastmannschaft stets ansah. Trotzdem wurden die Angriffe während dieser Phase klug und bedächtig ausgespielt. So gelang es kurz vor dem Halbzeitpfiff, trotz massiver Gegenwehr der Postler, Phillip Hügen auf der Außenposition freizuspielen, der mit der Pausensirene zum 12:18-Halbzeitstand traf.
In der Kabine wurde die Partie ruhig analysiert und die Marschroute für die zweite Spielhälfte festgelegt. Gerade zu Beginn rechnete man im FSV-Lager mit einem massiven Aufbäumen der Heimmannschaft, die im zweiten Spielabschnitt sicher alles versuchen würde, um das Ergebnis noch einmal zu drehen.
Die erwartete Gegenwehr des Gegners blieb jedoch zunächst aus. Als Björn van Stigt, der an diesem Tag klug Regie führte, mit einem tollen Hüftwurf zum 14:21 traf, schien die Partie in die zuvor erwartete Richtung zu verlaufen. Vielleicht verleitete diese sichere Führung einige FSV-Akteure zur Nachlässigkeit. Durch einige vermeidbare Fehler konnte der Post SV nämlich sukzessive aufschließen. Als in der 42. Minute das 22:24 fiel, drohte das Spiel eine unschöne Wendung zu nehmen. Im folgenden Angriff wurde ein von der Bank kommender Gegenspieler übersehen, so dass die Postler einen weiteren Ballgewinn verzeichnen konnten und frei auf das FSV-Tor zuliefen. Manuel Köhlitz entschärfte diesen Wurf aber und leitete sofort den Gegenzug ein. Statt den möglichen Anschluss hinzunehmen, vergrößerte der FSV seinen Vorsprung in dieser entscheidenden Phase des Spiels. Alexander Beckmann konnte den nächsten Angriff der Postler abfangen und versenkte einen weiteren Konter seiner Mannschaft, so dass das Spiel beim 23:28 in der 54. Minute entschieden war. Besonders Kreisläufer Markus Splitt lief in der zweiten Spielhälfte zur Höchstform auf und war sowohl in der Abwehr als auch im Angriff stets präsent und somit maßgeblich am Erfolg seiner Mannschaft beteiligt. Er war es auch, der den Schlusspunkt unter dieses hart umkämpfte Derby setzte.
Durch eine wieder einmal geschlossene Mannschaftsleistung konnten die Fermersleber beide Punkte aus dem Lorenzweg entführen. Auch als das Spiel nicht nach den Wünschen der Gäste verlief und die Stimmung überzukochen drohte, behielt die Sieben auf dem Feld stets einen kühlen Kopf und hielt nahtlos zusammen. So konnte man einen Gegner besiegen, der mit dieser Besetzung und der gezeigten Leistung definitiv nicht auf den Tabellenplatz gehört, auf dem er derzeit zu finden ist.
FSV mit:
Köhlitz (Tor) – Beckmann (2), Hügen (3), Kacner, Klopp, Mewes (4), Parthey (1), Rösing, Sigusch (1), Splitt (6), van Stigt (7/2), Winkler (7)
1. Nordliga News | FSV 1895 Magdeburg