FSV MD: quält sich zum Sieg | 15.01.2013 Die Handballer des Fermersleber SV konnten ihr letztes Heimspiel der Hinrunde gewinnen. Mit 36:33 bezwang man den Nordligaaufsteiger SV Kali Wolmirstedt. Über die gesamte Spielzeit sahen die Zuschauer ein enges Duell, in welchem lange Zeit eine große Überraschung in der Luft lag.

Von Beginn an taten sich die FSV-Handballer sehr schwer. Zwar konnte man die träge Wolmirstedter Abwehr meist relativ problemlos überwinden, kassierte in der Defensive aber zu einfache Gegentore. Die Gäste traten wie erwartet auf. Sämtliche Angriffsaktionen liefen über die Mittel- und die halblinke Rückraumposition. Die restlichen Feldspieler agierten eher passiv. Dennoch ließ der Fermersleber Mittelblock seinen Torhüter ein ums andere mal im Stich, so dass die Gäste stets einen Treffer vorlegen konnten. Neuzugang Björn van Stigt spielte eine gute Anfangsphase und hielt sein Team im Spiel. Als die FSV-Abwehr zumindest etwas an Stabilität gewann, hatte die Heimsieben mehrfach die Chance, das Spiel in die richtige Richtung zu lenken. Dummerweise scheiterten die Fermersleber mehr an sich selbst, als am gegnerischen Defensivverbund. Klar herausgespielte Chancen wurden leichtfertig vergeben. So konnte der SV Kali seine knappe Führung bis zur 20. Minute aufrecht erhalten. Nach einer Auszeit wechselte der Gastgeber auf mehreren Positionen. Leider brachten diese Veränderungen statt neuem Schwung eher einen Bruch ins Spiel. Anstatt zwei Tempogegenstöße zu verwerten, vertändelten die Fermersleber den Ball leichtfertig. Beim ersten mal profitierte davon ein Wolmirstedter Spieler, der nicht zurückgelaufen war, beim zweiten mal lief ein Gegner frei auf das FSV-Gehäuse zu und verwertete die Gelegenheit. So erhielt der Fermersleber SV kurz vor der Pause einen kräftigen Nackenschlag. Die Mannschaft besann sich aber und kämpfte sich bis zum Halbzeitpfiff auf 15:17 heran.

Psychologisch befanden sich die FSV-Männer während der Halbzeitpause in einer schwierigen Situation. Zum einen haderte jeder Spieler sicherlich insgeheim mit seiner eigenen Leistung, zum anderen hemmte die Angst vor einem peinlichen Fehltritt das weitere Spiel. Adam Jarzombeck versuchte daher, seine Mannschaft wachzurütteln. Am Angriffsspiel konnte er nicht viel ändern, da die Chancen ja vorhanden waren und nur verwertet werden mussten und auch die Defensive konnte er nur zu mehr Konzentration ermahnen, da das Angriffsspiel des Gegners einschlägig bekannt war. Daher gab er vor, das Tempo weiterhin hoch zu halten, um die Wolmirstedter vor konditionelle Probleme zu stellen.

Diese nutzten ihren ersten Angriff, um ihre Führung auf 15:18 auszubauen. Die Fermersleber ließen sich davon jedoch nicht beirren und verwerteten ihre Offensivaktionen jetzt sicherer. Speziell der Rückraum strahlte nun wesentlich mehr Torgefahr aus, als es in der ersten Spielhälfte der Fall war. Da die Gäste in Konsequenz sehr früh und weit heraustraten, ergaben sich zunehmend gute Möglichkeiten für die Kreis- und Außenspieler. Beim 19:19 in der 38. Minute war der Rückstand wieder egalisiert. Genau wie in der ersten Halbzeit wollte der Heimmannschaft der Führungstreffer trotz spielerischer Überlegenheit partout nicht gelingen. Der Gästeangriff beschränkte sich mit bemerkenswerter Disziplin auf seine wenigen Mittel und nutzte dies weiterhin aus, um in Führung zu gehen. Der Anschlusstreffer gelang dem FSV allerdings meist postwendend. Als Kali in der 48. Minute plötzlich mit 25:27 führte, drohte das Spiel erneut eine unschöne Wendung zu nehmen. Die FSV-Spieler besannen sich aber und hielten dagegen. Erneut konnte das Duell in der 51. Minute beim Stande von 28:28 ausgeglichen werden. Sebastian Böhm ermöglichte seiner Mannschaft mit einer tollen Parade einen weiteren Tempogegenstoß. Angetrieben von den Zuschauern wurde dieser kompromisslos aus 14 Metern in die Maschen gehämmert und der Bann endlich gebrochen. Matthias Duve legte umgehend zum 30:28 nach. Langsam konnte die Führung ausgebaut werden. Die Entscheidung fiel in der 57.Minute. Die Gäste bekamen einen Siebenmeter zugesprochen. Der Schütze fiel jedoch auf Sebastian Böhms List herein und ließ sich zu einem Heber verleiten, den der FSV-Schlussmann entschärfen konnte. Als Erik Mewes im darauf folgenden Angriff das 35:31 gelang, war die Erleichterung groß.

Durch viel Kampf und mannschaftliche Geschlossenheit konnten die Fermersleber an einem ihrer schwächsten Tage einer Blamage entgehen. Basis für den Erfolg war, dass sich zumindest der Angriff in der entscheidenden Phase etwas steigern konnte, ohne jedoch seine gewohnte Normalform zu erreichen. Auch wenn man seiner Favoritenrolle in diesem Spiel nicht gerecht werden konnte, sollten sich die Spieler an diesem hart erkämpften Teilerfolg aufrichten. Vielleicht sind es, wie schon in der vergangenen Saison, die Spiele gegen die Teams aus der unteren Tabellenregion, die am Ende den Unterschied ausmachen.

Die Mannschaft dankt allen anwesenden Fans für ihre Unterstützung.


FSV mit:

Böhm, Schröder (beide Tor) – Altrock (1), Beckmann (5), Duve (4), Hügen (2), Kacner, Klopp, Mewes (4), Möhring (3), Schrader, Splitt (4), van Stigt (6), Winkler (7)
1. Nordliga News | www.fsv1895-handball.de