VFB Klötze : FSV 1895 Magdeburg | 19.11.2012 Die erste Handballmannschaft des FSV 1895 Magdeburg bleibt weiterhin ungeschlagen. Mit 21:28 konnte sie sich auswärts beim VfB Klötze 07 durchsetzen. Dieser Sieg wiegt umso schwerer, da man nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit den schwierigen Rahmenbedingungen zurecht kommen musste, die ein Spiel in der Zinnberghalle mit sich bringen.

Der FSV reiste mit leichten Personalproblemen in die Altmark. Aus der zweiten Männermannschaft half daher Sven Gebhard auf der Torhüterposition aus. Die Spieler waren sich bewusst, dass man sich von der Tabellensituation nicht täuschen lassen durfte. Selbiges wussten die Klötzer, welche über ihren Hallensprecher ankündigen ließen, dem FSV mindestens einen Minuspunkt zufügen zu wollen. Taten ließen sie diesen Worten jedoch nicht folgen. Als der VfB nämlich in der 7. Spielminute sein erstes Tor erzielen konnte, verbuchten die Fermersleber bereits 4 auf der Habenseite. Aus einer gut eingespielten Deckung heraus, führte Patrick Möhring zu Beginn die Regie im FSV-Angriff. Mit dieser veränderten Startaufstellung wollten die Fermersleber eine möglichst schnelle Formation aufbieten, welche die robuste Heimabwehr vor Probleme stellen sollte. Leider wurden insbesondere in der Anfangsphase des Spiels zu viele Chancen liegen gelassen. Sehr langsam aber stetig konnten die Hausherren den Vorsprung verkleinern und waren beim 4:5 wieder zurück im Spiel. Der FSV antwortete jedoch und konnte durch Rene Parthey und Erik Mewes, der sich an diesem Tag als sicherer Siebenmeterschütze erwies, wieder auf 4:8 enteilen. Leider brachten drei unglückliche Zeitstrafen für Alexander Beckmann (2x) und Erik Mewes einen Bruch ins FSV-Spiel. Als der VfB dies ausnutzte und in der 25. Minute das 8:9 markierte, hofften die Heimzuschauer bereits auf den Ausgleich und eine Wende des Spielverlaufs. Da das sonst so zügige Umschaltverhalten der FSV-Mannschaft an diesem Tag nicht wie gewohnt funktionierte, musste nun für mehr Gefahr aus dem Rückraum gesorgt werden. Daher hatte Rene Parthey längst zurück auf die Mittelposition gewechselt und Marian Winkler war für Patrick Möhring ins Spiel gekommen. Die Klötzer hatten sichtbare Schwierigk eiten, sich auf die neue Rückraumformation einzustellen und kassierten drei Tore in Folge, so dass zur Halbzeit ein 8:12 auf der Anzeigetafel stand.

In der Halbzeitpause erklärte Adam Jarzombeck seinen Spielern hauptsächlich das angestrebte Offensivverhalten für die zweite Spielhälfte, da er im Angesicht von lediglich 8 Gegentoren mit der Abwehrarbeit zufrieden war. Weil die Gastgeber einen Spieler vorzogen, um den Rückraum des FSV zu hemmen, wollte man die einstudierten Kombinationen über die jeweils freie Seite abschließen.

Die Spieler setzten dieses Vorhaben zunächst in die Tat um. In den ersten Minuten der zweiten Spielhälfte entschieden sie so das Spiel. Denn mit den ersten Angriffen konnten die Gäste auf 8:15 davon ziehen und ließen den VfB nie wieder zurück ins Spiel kommen. Der über das gesamte Spiel stark haltende Sebastian Böhm wuchs in dieser Phase über sich hinaus. Die Klötzer bekamen nämlich 5 Siebenmeter in Folge zugesprochen, von denen sie jedoch nur einen einzigen im FSV-Tor unterbringen konnten. Hinzu kamen 20 Paraden, die Böhm im Laufe des gesamten Spiel zeigte. Leider wurden in der zweiten Halbzeit einige Angriffe zu hastig abgeschlossen, so dass ein noch höherer Auswärtssieg verpasst wurde. Der Vorsprung des FSV schwankte zwischen 5 und 8 Toren. Respekt gebührt jedoch den VfB-Spielern, die sich trotz des andauernden Rückstandes nie geschlagen gaben und bis zum Schluss kämpften. Rene Parthey war es vorbehalten, mit seinem Treffer zum 18:25 in der 55. Minute für die Vorentscheidung zu sorgen. Bei angezeigtem Zeitspiel hämmerte er den Ball aus 14 Metern in die Maschen. Zu guter letzt stand ein ungefährdeter 21:28 Auswärtserfolg zu Buche, den die Mannschaft mit ihren zahlreich mitgereisten Fans feierte.

Der FSV zeigte an diesem Tag sicher nicht seine beste Saisonleistung. Im Zusammenspiel fehlte es massiv an Geschwindigkeit und die ohnehin suboptimale Chancenverwertung befand sich unterhalb des gewohnten Standards. Lediglich die Abwehr zeigte ihre starke Normalform der laufenden Saison und bildete so die Basis für diesen Erfolg. Hinzu kam ein glänzend aufgelegter Sebastian Böhm, der sich in überragender Form präsentierte und sich sogar noch einmal steigern konnte, als seine Mannschaft ihn so dringend brauchte.

Das Team sollte sich an diesem weiteren Teilerfolg aufrichten und sich gewissenhaft auf die nächste Aufgabe vorbereiten. Der kommende Gegner, HSV Haldensleben II, könnte es besser verstehen, ein teilweise lethargisch wirkendes Angriffsspiel auszunutzen, als es die Klötzer am Samstag taten.

Ein großer Dank gilt den mitgereisten Fans, die teilweise für Heimspielatmosphäre sorgten.


FSV mit:

Böhm, Gebhard (beide Tor) – Altrock (1), Beckmann (3), Hügen (1), Klopp, Mewes (5/4), Möhring, Parthey (4), Schreiber (4), Splitt (4), Winkler (6)
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