TuS Magdeburg: Niederlage gegen Wolmirstedt | 15.11.2012 1. Nordliga; 6. Spieltag

Dritte Niederlage in Folge – TuS findet sich im Mittelfeld wieder

TuS 1860 Magdeburg – SV Kali Wolmirstedt

26:27 (14:10)
Nach zuletzt zwei enttäuschenden Spielen in Folge empfingen die Neustädter den bis dato punktlosen Aufsteiger aus Wolmirstedt.
Die Niederlagen gegen den FSV und die dritte Vertretung des BSV haben TuS nicht nur den Kontakt zu den ersten Plätzen verli
eren lassen, sondern sorgten auch innerhalb des Teams für Unmut und wachsende Unsicherheit. Die schlechte Verfassung, in der sich die Mannschaft gegen die Lokalrivalen präsentierte, konnte auch in diesem Spiel nicht abgelegt werden. Die Unsicherheit und Unkonzentriertheit war auch im Heimspiel gegen Wolmirstedt deutlich zu spüren und zu sehen.
Die Gäste aus Wolmirstedt legten mit 1:2 vor, ehe TuS über die Stationen 4:4 und 9:9 anfing das Spiel zu übernehmen. Dabei zeigte sich lediglich Sven Michael in Normalform, welcher an diesem Tag 7 Tore erzielte. Im ersten Durchgang häuften sich jedoch mehrfach technische Fehler und taktische Missverständnisse, die es schwierig machten, dass die Hausherren eine deutliche Führung herausspielen konnten. Die Kombinationen wurden oft nicht zu Ende gespielt und klare Chancen fahrlässig vergeben. Diese Szenerie stand sinnbildlich für den Zustand der Mannschaft, die sich im Gegensatz zur letzten Saison noch nie so desolat gezeigt hat. Auch die Gäste konnten die Fehler der Magdeburger nicht nutzen, da sich hier selbst spielerisches Unvermögen auftat und man ausschließlich nur über die Rückraumschützen Heimesath und Niedung zum Torerfolg kam. Diese beiden trafen nach Belieben und narrten sowohl Abwehr, als auch Torhüter der Heimischen.
Trotz aller negativen Dinge schaffte es die Mannschaft von Trainer Quensell das Tempo zu erhöhen und einige Bälle der Ohrestädter abzufangen und die Konter durch Kevin Krause, Sebastian Marek und Marco Käselitz abzuschließen. So konnte eine 14:10-Halbzeitführung herausgespielt werden.
In der Pause nahm TuS sich vor, die Führung weiter auszubauen und nach zuletzt 2 punktlosen Spielen endlich wieder einen Sieg einzufahren. Was jedoch aus dem Vorhaben wurde, deutete sich schnell an. Nach Wiederanpfiff verkürzte Wolmirstedt im Laufe der ersten zehn Minuten den Rückstand auf 17:16. Auch hierbei wurde wieder deutlich, wie schwach die Abwehr agierte und die Rückraumschützen des Gegners gewähren ließ. Jedoch fanden die Hausherren zurück ins Spiel und stabilisierten Angriff- und Deckungsspiel. So konnte durch schnelle Tore von Stefan Heinrichs, Clemens Schmelzer und Fabian Melzer eine 22:18-Führung wieder hergestellt werden. Doch wie schon in den vergangenen Spielen sollte die Mannschaft zu keiner Konstanz finden. Nach einem „Hoch“ kam wieder ein „Tief“ und es häuften sich zunehmend überhastete und überflüssige Abschlüsse, sowie technische Fehler, so dass Bälle reihenweise vergeben wurden und die Wolmirstedter, auch mit tatkräftiger Unterstützung der Abwehr, diesen Rückstand bis zum 24:24 ausgleichen konnten.
Eine schwache und hektische Schlussphase zeichnete sich ab und es war zu sehen, dass die Neustädter im Angesicht einer weiteren drohenden Niederlage zunehmend nervöser wurden. Wolmirstedt zeigte sich schließlich wacher und williger, dieses Spiel zu gewinnen und profitierte von der andauernden Abschluss- und Defensivschwäche der 1860er und konnte das Spiel in der letzten Minute für sich entscheiden.
Die dritte Niederlage in Folge ist ein weiterer Tiefpunkt in einer Saison, die so viel versprechend und stark begann. In der Kabine ergriff Stefan Quensell das Wort und gab bekannt, dass seine Zusammenarbeit mit dem Verein und der Mannschaft von seiner Seite beendet ist. Er betonte, dass die schlechte Leistung und die erneute Niederlage nichts mit seiner Entscheidung zu tun haben, sondern, dass von Seiten der Vereinsführung keine Zusammenarbeit und Kommunikation mit ihm statt fand.
Die Mannschaft, welche nun ohne offiziellen Trainer in die kommenden Spiele geht, ist gewillt, durch Eigeninitiative und Selbsttätigkeit das Ruder herum zu reißen und wieder zu eigener Stärke zurück zu finden.
Dies wird angesichts der aktuellen Situation sehr schwer, da Stammspieler wie Sebastian Ebel, Markus Rinka, Stefan Meyer und Christoph Teichert angeschlagen sind, beziehungsweise lange ausfallen.
In Anbetracht der Lage wurden auch die hohen Saisonziele nach unten korrigiert und erneuert. Das wichtigste ist nun, zu alter Stärke zurück zu finden und das Zusammenspiel zu festigen und zu vertiefen.
Damit soll im kommenden Spiel begonnen werden. Dass dies keine leichte Aufgabe wird, ist jedem klar, denn mit dem HV Lok Stendal gastiert der aktuelle, punktverlustfreie Spitzenreiter in der Humboldt-Halle.

Felix Donhof, Michael Tschirschwitz – Stefan Heinrichs (2), Markus Rinka (1), Kevin Krause (1), Sebastian Ebel (2), Sebastian Marek (4), Sven Michael (7), Clemens Schmelzer (2), Stefan Meyer (1), Fabian Melzer (2), Marco Käselitz (2), Felix Magalowski (2)

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