FSV MD: Sieg gegen TuS MD | 25.10.2012
Die Handballmannschaft des FSV 1895 Magdeburg hat es erneut geschafft. Wie schon in der vergangenen Saison, setzte sie sich auswärts beim direkten Konkurrenten TuS 1860 Magdeburg Neustadt durch. Mit 24:30 behielten die Fermersleber diesmal deutlich die Oberhand. Basis für diesen Sieg war eine starke zweite Spielhälfte.
Der FSV ging mit nur 12 Spielern in dieses Spiel, von denen einige auch noch angeschlagen waren. Trotzdem merkte man der Mannschaft ihre hohe Motivation und das Selbstvertrauen aus dem Duell mit dem Möckeraner TV an. Zudem hatte sie diesmal prominente Unterstützung. Kein geringerer, als Nationalspieler Pascal Hens hatte den Männern von Adam Jarzombeck ein signiertes Aufwärmshirt als Glücksbringer für dieses wichtige Spiel zukommen lassen.
Dieses verfehlte seine Wirkung in der Anfangsphase leider zunächst. Zwar zogen die Gäste mit 1:3 in Front, sahen sich in der ersten Halbzeit aber massivster Benachteiligung durch das nicht immer souverän wirkende Schiedsrichtergespann gegenüber. So schlug schon alleine die Siebenmeterquote in den ersten 20 Minuten mit 7:1 sehr deutlich in eine Richtung aus. Sebastian Böhm war es zu verdanken, dass sich der resultierende Rückstand stets auf zwei bis drei Tore begrenzte. Die Fermersleber wirkten etwas verunsichert und leisteten sich in der Anfangsphase ungewohnt viele Fehler im Angriffsspiel. Aus dem Rückraum wurden an diesem Tag kaum Tore erzielt und das Kreisspiel unterband die TuS-Sieben geschickt. Daher mussten die FSV-Spieler vermehrt durch 1:1-Situationen und über die Außenpositionen ihr Glück versuchen. Der ehemalige Tabellenzweite spielte ein ähnliches System. Meist wurde der Angriff über die Mittelposition aufgebaut und durch den Kreisläufer bzw. die Außenspieler erfolgreich abgeschlossen. Beim Stand von 15:11 schien das Spiel zu Gunsten der Neustädter zu kippen. Aber die Gäste fingen sich wieder und konnten den Rückstand bis zur Pause auf 17:15 verringern.
Wer dachte, in der FSV-Kabine hängende Köpfe vorzufinden, hatte sich geirrt. Zu offensichtlich war die Chance aus der Humboldt-Sporthalle etwas zählbares mitzunehmen. Zudem erinnerten sich alle Spieler an das letzte Aufeinandertreffen, in dem man den TuS´lern durch eine starke, zweite Spielhälfte den Zahn zog.
Die Hoffnung auf eine Wiederholung dieses Spielverlaufes sollte sich als nicht unberechtigt herausstellen. Die Abwehr wurde defensiver eingestellt, da der Gegner kaum aus dem Rückraum abschloss und das Kreisspiel so effektiver bekämpft werden konnte. Diese Maßnahme sollte der entscheidende Schachzug sein. Denn bis zur 59. Minute gelangen den TuS-Männern ganze 5 Tore. Ein Großteil davon fiel zu Beginn der zweiten Halbzeit, so dass die 2-Tore-Differenz zunächst Bestand hatte und beim Stande von 20:17 sogar vergrößert werden konnte. Die aufkommende Euphorie der Heimfans wurde jedoch durch drei schnelle FSV-Tore in Folge durchbrochen, so dass das Spiel in der 40. Minute wieder völlig offen war. Was die Zuschauer danach zu sehen bekamen war Spannung pur. Der Spielstand von 20:20 hatte 5 Minuten lang Bestand, da beide Mannschaften mehrere Chancen zur Führung ausließen. Während Sebastian Böhm im FSV-Tor mehr und mehr über sich hinaus wuchs, verloren die Gastgeber ihren Spielmacher Christoph Teichert durch eine unglückliche Verletzung ohne Fremdeinwirkung. Ihm sei an dieser Stelle gute Besserung gewünscht. Dem überragenden Alexander Beckmann war es vorbehalten, die Torflaute zu durchbrechen und somit einen wahren Sturmlauf seiner Mannschaft zu entfachen. Denn diese legte ihre Ladehemmungen nun vollends ab und zog mit 20:24 in Front. Simon Schröder vereitelte in dieser entscheidenden Phase einen weiteren Strafwurf und trug so ebenfalls seinen Teil zu diesem Auswärtssieg bei. Die Gastgeber bissen sich nun an der aggressiven Abwehr der Fermersleber die Zähne aus. Würfe, die trotzdem auf das Tor kamen, wurden meist von Sebastian Böhm vereitelt. Als Philipp Hügen aus spitzem Winkel das 22:28 gelang, war die Partie entschieden. Da die Anspannung in der Schlussminute von den Schultern der Fermersleber abfiel, konnten die Neustädter mit zwei Toren noch etwas Ergebniskosmetik betreiben. Dies tat der Freude über einen verdienten 24:30 Auswärtserfolg im Topspiel jedoch keinen Abbruch.
Durch mannschaftliche Geschlossenheit und eine gute Deckungsarbeit in der zweiten Spielhälfte konnte eines der schwierigsten Saisonspiele erfolgreich gestaltet werden. Die Mannschaft wies nach, dass sie flexibel genug ist, sich auf einen Gegner einzustellen, der die sonst üblichen Erfolgrezepte wirkungsvoll bekämpft. Zudem zeigte sich, zu Zeiten des Rückstandes, die neu hinzugewonnene, mentale Stärke der Mannschaft, welche im Laufe der Saison noch von großem Vorteil sein kann. Alexander Beckmann und Sebastian Böhm waren die herausragenden Akteure an diesem Tag.
Wieder einmal muss sich das Team bei seinem Anhang bedanken. Dieser sorgte für gute Stimmung in der Halle, während die Heimfans, bereits frühzeitig, nur noch andächtig den gegnerischen Ovationen lauschten.
FSV mit:
Böhm, Schröder (beide Tor) – Altrock (2), Beckmann (13/3), Duve (6/3), Hügen (4), Kacner, Mewes (2), Michaud, Möhring, Splitt (2), Winkler (1)
1. Nordliga News | www.fsv1895-handball.de